Neulich bei Familie Löwe

  • von Frank Uffmann
  • 29 Mai, 2019

Wenn man sich im Tiergarten ein kleines bisschen wie auf Safari fühlt

Nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder im Tiergarten Nürnberg.
Und dann auch noch super Wetter erwischt.

Gleich nebenbei was gelernt. Am späten Nachmittag und in den frühen Abendstunden ist es tatsächlich am Schönsten. Keine großen Menschenmassen mehr und besseres Licht. 
Nur die meisten Imbissstände hatten schon geschlossen. Aber dafür geht man ja nicht hin.

Nach einem wunderschönen Spaziergang durch den Park und einer Fahrt mit der Tiergartenbahn (die wohl nicht für meine Körpermaße gebaut ist ....) Ankunft beim Raubtiergehege.

Wenige Besucher belagern das Gehege von Herrn und Frau Löwe. Fast nur Handyfotografen/innen.
Das Löwenpaar scheint auf den ersten Blick entspannt, liegt sich zugewandt im Gehege und döst vor sich hin.
Sieht irgendwie idyllisch aus. Von alten Autoreifen und dem meiner Meinung nach zu kleinen Gehege abgesehen.

Irgendwie fühle ich mich dennoch beobachtet.
Liegt es daran, das ich der Einzige mit einer etwas größeren Kamera und entsprechendem Objektiv [Pentax K50 https://amzn.to/2WBL7JO und mein fast 30 Jahre altes Sigma 5.6/400mm, z.B. 

https://rover.ebay.com/rover/1/707-53477-19255-0/1?mpre=https%3A%2F%2Fwww.ebay.de%2Fitm%2FCanon-FD-Sigma-400mm-f-5-6-grau-sehr-gut%2F372678146830%3Fhash%3Ditem56c5593b0e%3Ag%3AVdkAAOSw~Z5c6pMq&campid=5338498033&toolid=20008 

(für Canon, für Pentax habe ich leider keinen Link gefunden)] bin?


Oder rieche ich für Löwen interessant oder wie ein Konkurrent?
Andere Stimmen sagen, es läge am Objektiv, welches aus Sicht der Löwen wie das Zielfernrohr des Betäubungsgewehrs des Tierarztes aussehe.
Wir werden es wohl nie genau erfahren.

Jedenfalls gehe ich am Gehege entlang und suche einen passenden Blickwinkel, um die inzwischen nicht mehr so entspannt wirkende Löwin, die jetzt auf einem Baumstamm liegt, zu fotografieren.
Ich bemerke nicht, dass Herr Löwe mich in diesem Moment entdeckt und fixiert hat. Er schleicht, wie mir später erzählt wurde, von mir unbemerkt in meine Richtung, setzt zu einem kurzen Sprint an und bellt mich an, offensichtlich, um mich einzuschüchtern.
Zwar bin ich erschrocken, habe aber zunächst gedacht, er hätte jemand oder etwas anderes gemeint. Nachdem ich auch durchs Fotografieren abgelenkt war, hatte ich ihn auch nicht bemerkt.

Er beruhigte sich scheinbar gleich wieder und trottete zu Frau Löwin zurück.
Ich habe mich auch wieder weiterbewegt, um einen anderen/besseren Blickwinkel zu erwischen.

Es kommt, wie es wohl kommen musste.
Herr Löwe entdeckt uns (ich war natürlich nicht alleine im Tiergarten) wieder, fixiert uns, prüft und überlegt und scheint irgendwie übellaunig.
Jedenfalls versucht er wieder einen Scheinangriff.
Kurz kreisen die Gedanken darüber, wie weit Löwen eigentlich springen können. Können sie den trennenden Wassergraben und hoffentlich schützende Mauer überspringen? Kann er uns erreichen?

Ich verfolge ihn mit dem Blick durchs Objektiv .

Der Löwe läuft an, stoppt und bellt.
Keine Ahnung, ob das bei Löwen auch bellen heißt. Es klingt jedenfalls so.
Die Stimme von Herrn Löwe ist beeindruckend und durchdringend. Vielleicht wird sie auch durch die Sandsteinwände des ehemaligen Steinbruchs, in dem der Tiergarten liegt, verstärkt.

Jedenfalls zucke ich zusammen, obwohl ich ihn sehe und ahne, was passiert.
Oder lag es doch am leicht spitzen Aufschrei meiner Freundin?

Und das Schlimmste:
Fokus und Bildausschnitt wandern vom Motiv weg.
Nachdem mein Puls wieder auf Normalniveau zurückgegangen ist, stelle ich fest, dass ich kein einziges Bild im Zeitpunkt des Bellens erwischt habe. Außer das letzte Bild oben. Aber das ist ja unscharf, verwackelt und etwas out of frame.

Dennoch hat es Spaß gemacht und sich gelohnt.
Ein klein bisschen Safarifeeling in der Stadt.

Und ich glaube/hoffe der Löwe weiß, dass er uns nicht erreichen kann, falls er es beim nächsten Mal wieder versuchen sollte. 

Liebe Grüße
Frank

Die verwendete Technik kurz zusammengefasst:
Kamera:
Pentax K50 https://amzn.to/2WBL7JO 
Objektiv:
Sigma 5.6/400mm, z.B.
Kameragurt:
Sun-Sniper Pro II Steel&Bear https://amzn.to/2VjLEew 
Speicherkarte:
SanDisk Ultra 32GB SDHC 80 MB/Sek, Class 10 https://amzn.to/2WNwT5q 


Ein Bild von Löwen gefällig?
Bitteschön:
https://www.redbubble.com/de/people/frankuffmann/works/39174283-l-we-fixiert-sein-ziel?asc=u




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von Frank Uffmann 12. Juni 2019
Wir schreiben den 11. Juni 2019, ca. 21.00 Uhr.
Rock im Park 2019 ist vorbei.
Also nichts wie raus und ab ins Naherholungsgebiet ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dutzendteich ), ein bisschen Spazieren, Durchatmen und vielleicht ein paar Bilder aufnehmen.

Schon am Parkplatz in der Nähe der Steintribüne fallen die noch rumstehenden Absperrgitter und erste kleine Müllhaufen auf.

Nur wenige Meter weiter auf dem Weg zur Großen Straße ( https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsparteitagsgel%C3%A4nde#Gro%C3%9Fe_Stra%C3%9Fe ) geht es richtig los.
von Frank Uffmann 16. Mai 2019
Invergordon ist eine Stadt in Schottland im Council Area Highland. Mehr zum Ort gibt’s zum Beispiel auf Wikipedia ( https://de.wikipedia.org/wiki/Invergordon_(Schottland) ). Interessant sind hier insbesondere die vielen Wandbilder und Graffiti.

Hier und heute geht es aber erstmal um das obige Bild.

Der Bahnhof von Invergordon ist im Grunde ein typischer englischer bzw. schottischer Bahnhof, der in einem leichten Bogen angelegt ist.

Auch die teilweise alten Bahnhofsgebäude, wie das auf dem Bild erkennbare Portal, sind schön und fotogen.

Besonders an diesem Bahnhof ist jedoch die künstlerische Ausgestaltung.
„The Long Goodbye“ ( http://www.invergordonoffthewall.co.uk/the-seaforths-g.html ), welcher sich über den gesamten Bahnhof erstreckt, zeigt den Abschied des örtlichen 4th battalion Seaforth Highlanders im Jahre 1939.
Auf dem obigen Bild sind hiervon allerdings lediglich im rechten Fenster Spuren und der Namenszug durch die Eingangstür erkennbar.

Das Bild selbst habe ich in damaliger (Noch-)Unkenntnis der künstlerischen Ausgestaltung des Bahnhofs aufgenommen. Auf dem Weg zum Bahnhof war ich vielmehr von der Blickachse durch die Eingangstür des Bahnhofs auf den dahinter erkennbaren Schriftzug und der Verbindung von Bahnhof und Abschied fasziniert.
Wenn ich von der künstlerischen Ausgestaltungen zuvor gewusst hätte, hätte ich dieses Motiv wahrscheinlich übersehen.
Passend zur Kombination von Bahnhof und Abschied finde ich auch die im rechten Fenster erkennbar wartende Dame.

Bei der Bildaufteilung wollte ich das Eingangsportal dominant ins Bild setzen und im Übrigen mich grob an die Drittelregel halten. Der Titelschriftzug befindet sich in etwa auf der unteren Drittellinie. Als Nebeneffekt hierzu ergibt sich im oberen Bildbereich viel leerer Raum, welche hier zufällig durch eine Möwe aufgelockert wird.
Eigentlich war an diesem Tag kein besonderes Fotowetter. Der Himmel bestand aus einer durchgehenden Wolkendecke, wodurch sich zwischen Gebäude/Landschaft und Himmel ein extremer Kontrast ergab, gleichzeitig aber ein sehr weiches und gleichmäßiges Licht vorherrschte, wodurch sich auf den Gebäuden fast keine Kontraste ergaben.

Letztendlich hat mich dies und die leicht grafische Struktur des Motivs sowie der ein bisschen an die Streetfotografie angelehnte Charakter des Bildes dazu gebracht, das Bild dann doch in schwarzweiß zu entwickeln.

Zur Bildentwicklung selbst ist relativ wenig zu sagen.
Der Himmel wurde, fast zwangsläufig auf Grund der vorherrschenden Kontraste, überbelichtet, während die Tiefen nochmals abgedunkelt wurden. Insgesamt wurde der Kontrast erhöht und das Bild leicht nachgeschärft. Abschließend wurde noch die vorhandene Körnung ein bisschen verstärkt und fertig war das Bild.
Von einer Retuschierung des quer durchs Bild laufenden Kabels habe ich dann nach reiflicher Überlegung doch abgesehen, um den ungeschönten Streetfotografiecharakter zu erhalten.

Die Aufnahmeeinstellungen sowie die verwendete Technik kurz zusammengefasst:
Kamera:
Pentax K-50 ( https://amzn.to/2JkuIDf (Affiliatelink))
Objektiv:
Tamron 3.5-6.3/18-200mm ( https://amzn.to/2LI2aWl (Affiliatelink))
Blende :
F8
Verschlusszeit :
1/250s
ISO :
100
Kameragurt:
Sun-Sniper Pro II Steel&Bear ( https://amzn.to/2VjLEew (Affiliatelink))
Speicherkarte:
SanDisk Ultra 32GB SDHC 80 MB/Sek, Class 10 ( https://amzn.to/2WNwT5q (Affiliatelink))
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Falls Euch das Bild gefällt, dann schaut doch auch mal hier:


Liebe Grüße
Frank